09.07.2019 | 20-jähriges Bestehen der Radstation am Bahnhof Kamen und die Eröffnung des ersten innerstädtischen Radparkhauses auf dem Willy-Brandt-Platz - am Freitag gab es in Kamen gleich doppelten Grund zum Feiern. „Wir haben schon vor 20 Jahren den Anspruch gehabt, umweltfreundliche Mobilität und Soziale Arbeit zusammenzubringen. Das ist nun seit 20 Jahren gelungen und etwas, worauf wir stolz sein können“, so Hartmut Ganzke, Vorsitzender vom AWO Unterbezirk Ruhr-Lippe-Ems, bei der Feier am Bahnhof.

Mit der im Frühsommer 1999 eröffneten Radstation sei ein gutes Angebot geschaffen worden, das von den Menschen angenommen werde, so Ganzke weiter. Dies liege an den engagierten Mitarbeitern und der Ausweitung des Service-Angebots und ebenso an der gut funktionierenden Zusammenarbeit zwischen Träger, Stadt und dem Kreis Unna. Er wies dazu darauf hin, dass im Kreisgebiet durch die Radstationen mittlerweile mehr als 20 neue Anstellungen in Vollzeit - auch für Menschen mit Behinderungen - entstanden seien.

Dass die Station am Bahnhof über 3000 registrierte Kunden hat, lobte Bürgermeisterin Elke Kappen, die mit dem Rad zum Termin angereist war. „Die Station hat einen guten Ruf und das ist nicht selbstverständlich“, so die Bürgermeisterin, die die Einrichtung am Bahnhof als klaren Standortvorteil für die Stadt bezeichnete. „Nirgendwo in Deutschland gibt es ein so dichtes Netz von Radstationen wie im Kreis Unna. Diese Stationen stehen nicht isoliert voneinander, sondern sind Teil eines Verbundes“, sagte Landrat Michael Makiolla stolz. Auf dem bisher Erreichten wolle man sich aber nicht ausruhen. „Wir möchten diese Stationen zu Mobilitätszentren machen, wo eine Verknüpfung zwischen Individualverkehr, Radverkehr, Car-Sharing und Fahrradausleihe stattfndet.“ So soll es künftig möglich sein, mit einer App nicht nur Fahrkarten zu buchen, sondern sich auch Zutritt zu den Stationen zu verschaffen. „Dadurch schaffen wir gemeinsam die Voraussetzungen für eine umweltgerechte Mobilität in der Region. Das ist ein wichtiger Baustein, um den Kampf gegen die Folgen des Klimawandels erfolgreich führen zu können“, so der Landrat. Auch ADFC-Landesvorsitzender Thomas Semmelmann lobte den hohen Qualitätsstandard der Einrichtung. „Das ist gelebte Radverkehrsförderung“ - damit meinte er nicht nur die Station am Bahnhof, sondern ebenso das neue Radparkhaus in der Innenstadt. Dies sei innovativ und mit einem „riesengroßen Qualitätsstandard“ ausgestattet.

Die Eröffnung des Radparkhauses am Willy-Brandt-Platz lockte zur Wochenmarktzeit viele Interessenten an. Der Pavillon gegenüber der Sparkasse, in dem vorher ein Reisebüro untergebracht war, sei wegen seiner zentralen Lage ein Glücksfall, so Bürgermeisterin Kappen, die die elektrische Schiebetür des Parkhauses mit einem der Chips öffnete, die ab sofort an verschiedenen Ausgabestellen wie der Fahrtwind-Zentrale und der Radstation am Bahnhof gegen eine Kaution von 20 Euro zu bekommen sind.

Danach strömten viele Besucher in das Radparkhaus. Gleich mehrfach demonstrierte Matthias Breuer, Fahrradbeauftragter der Stadt, wie die Räder in die Doppelstockparker, beziehungsweise einem der drei Fahrradkarussells untergebracht werden. Das von der Stadt und der Awo-Tochter „DasDies Service“ betreute Radparkhaus ist videoüberwacht und in das elektronische Zugangssystem der Radstationen des Kreises eingebunden.

„Kommen Sie mit dem Rad in die Stadt, stellen Sie dieses und ihre Einkäufe hier sicher ab und treffen sich dann noch mit netten Menschen auf einen Café in einem der gastronomischen Betriebe“, warb Kappen für die Nutzung, die eine gute Kombination zwischen der Stärkung des Einzelhandels, der Wirtschaftförderung und des Klimaschutzes ermöglichen soll. Weitere Infos zum neuen Fahrradparkhaus in der Innenstadt gibt es unter: www.fahrrad-kamen.de/radparkhaus

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