SPD-Landtagskandidatin Silvia Gosewinkel besuchte jüngst auf eigenen Wunsch die Radstation am Bahnhof Kamen sowie das Kamener Sozialkaufhaus „DasDies“ der AWO Ruhr-Lippe-Ems, um sich an der Basis ein Bild zu machen und mögliche Handlungsaufträge an die Politik zu eruieren. An ihrer Seite: Frederick Cordes (Mitglied des Landesvorstands der NRW SPD), der sich im Düsseldorfer Landtag für die Verbesserung der Ausbildungssituation von jungen Menschen einsetzt, und Kamens Bürgermeisterin Elke Kappen.

Herzlich begrüßt wurde die kleine Delegation von Wolfram Kuschke, Vorsitzender der AWO Ruhr-Lippe-Ems, Maciej Kozlowski, Geschäftsführer der DasDies Service GmbH, und den Betriebsleitern Ahmir Halilovic und Stefan Rose. Gemeinsam stellten sie den Politikern die Projekte der AWO-Tochtergesellschaft vor und benannten Herausforderungen des Arbeitsalltags. „Die Möglichkeit, eine berufliche Tätigkeit auszuüben, ist wichtig zur Teilhabe an der Gesellschaft. Dass DasDies als Inklusionsunternehmen zahlreiche Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Behinderung ermöglicht, unterstreicht nicht nur den sozialen Auftrag der AWO, sondern auch die Relevanz im Wahlkreis“, stellte Silvia Gosewinkel fest.

Betriebsleiter Halilovic wies darauf hin, dass die DasDies Service GmbH Menschen mit Handicap eine Zukunft und Menschen mit wenig Geld eine Versorgungsmöglichkeit biete, und letztlich durch das Angebot von Second-Hand-Produkten und Serviceleistungen zur umweltfreundlichen Mobilität (Radstationen) einen wesentlichen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit leiste. Stefan Rose berichtete über die Entwicklung in den Radstationen und Ausbildungsmöglichkeiten für Benachteiligte. Wolle man die bisherigen Erfolge weiterführen, müsse das Landesprogramm zur Beschaffung neuer Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung unbedingt weitergeführt werden und man komme am Thema Mindestlohn nicht vorbei, machte Geschäftsführer Maciej Kozlowski auch stellvertretend für die AWO-Tochter Bildung + Lernen gGmbH deutlich. „Uns allen ist klar, dass die im Koalitionsvertrag geforderten und im Oktober 2022 einzuführenden 12 Euro Mindestlohn eine Herausforderung sind. 22 Prozent Lohnsteigerung für die Helfer – das ist eine Hausnummer. Für unsere Mitarbeitenden wünschen wir uns diese Lohnsteigerung, aber für uns erwachsen daraus natürlich neue Herausforderungen; denn Einrichtungen wie unsere können die Kostensteigerung nicht immer 1:1 an unsere Kunden weitergeben.

Das wird beispielsweise im Bereich Menü-Service oder in den Sozialkaufhäusern sehr schwer umsetzbar. Also braucht es eine umsichtige Politik, die auch für nachfolgende Problemlagen Lösungen offeriert“, schnürte Kozlowski einen Rucksack für die Politiker. Ihm und seinem Team ist der direkte Austausch mit Politikern wichtig, um die Theorie praktisch zu unterfüttern: „Deshalb steht unsere Tür interessierten Besuchern immer offen“, erklärt Maciej Kozlowski.

 

 

Selm. Der Bahnhof in Selm-Beifang präsentiert sich seit 16. März offiziell als moderne Mobilstation: Im ehemaligen Bahnhofsgebäude wurde eine Radstation mit Full Service eröffnet, ein Backcafé lädt zum Imbiss ein. Im gegenüberliegenden Radparkhaus stehen 100 Stellplätze zur Verfügung. Für viele PendlerI*innen geht es von dort aus nahtlos mit Bus und Bahn weiter.

„Ich freue mich, dass wir die Attraktivität des Fahrrads damit weiter steigern. Ich erhoffe mir dadurch, dass noch mehr Bürgerinnen und Bürger den Umstieg vom Auto auf das Rad vornehmen oder mit dem Fahrrad zum Bahnhof fahren, um die Bahn zu nutzen. Dadurch wird ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet“, erklärte Bürgermeister Thomas Orlowski.

Auch Landrat Mario Löhr, der noch als ehemaliger Bürgermeister der Stadt Selm die Weichen für den Bau des Parkhauses gestellt hatte, zeigt sich begeistert von dem Projekt: „Es freut mich, wenn solche Projekte glücken, weil alle Beteiligten und vor allem die künftigen Nutzer*innen der Station davon profitieren. Zu Projektbeginn war ich noch Bürgermeister in Selm, heute bin ich Landrat des Kreises Unna und betrachte stärker die regionale Bedeutung des Radstationsnetzes im Kreis Unna. Ich stehe für die Verkehrswende und betrachte die Radstationen – also den sicheren Übergang vom Rad auf die Schiene – als ganz wichtigen Baustein. Das Rad sicher geparkt und bei Bedarf gut gewartet zu wissen, während die Reise mit der Bahn weitergeht, das ist ein attraktives Angebot, das wir für die Verkehrswende brauchen.“

Das Radparkhaus bietet künftig bis zu 100 Fahrrädern Platz und Schutz vor Diebstahl und Witterung. Angebunden wird das Radparkhaus an das System der Radstationen im Kreis Unna. Geöffnet wird es mit einem Chip, den jeder Nutzer gegen eine geringe Gebühr erhalten kann. Tagesparker*innen mit Prepaid-Chip zahlen einen Euro, Monatsparker*innen zehn Euro, Jahresparker*innen 100 Euro, Schüler*innen und Studenten*innen jeweils die Hälfte. Zudem gibt es in dem

Fahrradparkhaus Mietfahrräder und Schließfächer, um zum Beispiel Helme, Handschuhe, Brillen, Trinkflaschen, Tachos, Satteltaschen, Einkaufstaschen sicher zu verstauen. Die Chips gibt es in der Radstation gegenüber.


Dort finden Radler*innen auch das komplette Serviceangebot: Reparatur und Wartung durch geschultes Personal des Meisterbetriebes DasDies Service GmbH, Mietradverleih mit modernen E-Bikes, Zubehör und alle Informationen zum Radeln und zum Standort.

Das AWO-Inklusionsunternehmen DasDies Service GmbH hatte am Bahnhof Beifang bis zum Jahr 2014 die dortige Radstation betrieben und ist nun erneut mit im Boot. AWO-Vorsitzender Wolfram Kuschke bilanziert: „Wir freuen uns, dass Selm jetzt wieder in unser Radstationen-Netzwerk im Kreis Unna aufgenommen wird. Mit diesem neuen Standort stärken wir nicht nur die umweltfreundliche Mobilität, sondern schaffen auch neue Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap.“

Neben der Radstation im Bahnhofsgebäude lädt ein kleines Backcafé zum Besuch ein. Betrieben wird es von „Berthold’s der Naturbäcker“. „Wir bieten circa zehn Sitz- und Stehplätze. Das Angebot richtet sich vor allem an Bahnreisende. Es gibt Snacks sowie Kaffee zum Mitnehmen geben. Darüber hinaus bieten wird den Kunden das normale Angebot einer Bäckerei“, erläutert Franz-Josef May, Geschäftsführer von M+B Backwaren, das Konzept, das für Regionalität, Nachhaltigkeit und Qualität wirbt.

Die Radstation im Bahnhof Selm-Beifang ist die inzwischen neunte ihrer Art im Kreisgebiet. Angeschlossen sind sechs Radparkhäuser, die auch von der DasDies Service GmbH betreut werden. Über 70.000 Radparker nutzen jährlich das Angebot, ihr Zweirad sicher, wettergeschützt und videoüberwacht zu parken. Damit werden auch bis zu 70.000 Autofahrten zu den zentralen Verkehrsknoten vermieden. Nach den Daten des Umweltbundesamtes würden so je durchschnittlicher Pendlerfahrt 6kg/CO2/Tag, d.h. 420 Tonnen klimaschädlichen CO2 eingespart. (https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/5750/publikationen/2020_12_03_texte_224-2020_co2-fussabdruecke_alltagsverkehr_0.pdf).

Die AWO-Tochter DasDies Service GmbH ist ein Inklusionsunternehmen und sorgt dafür, dass die Radstationen Eckpfeiler des sozialen Arbeitsmarktes bleiben und gerade benachteiligten Menschen einen Arbeits- und Ausbildungsplatz mit Zukunft bieten. Die Arbeiterwohlfahrten engagieren sich seit 30 Jahren für die Einrichtung und Weiterentwicklung von Radstationen. Die Radstationen als eingetragener Meisterbetrieb haben gegenwärtig 33 festangestellte Mitarbeiter im Unnaer Kreisgebiet, davon 19 Menschen mit Behinderungen. Die meisten von ihnen sind zuvor lange Zeit arbeitslos gewesen. Zudem kümmert sich das Unternehmen um die Betreuung, Beschäftigung und Qualifizierung von 11 Menschen aus Arbeitsmarktmaßnahmen. Mit der Eröffnung der neuen Radstation in Selm kommen zwei neue Arbeitsplätze dazu. Ausgebildet werden Menschen in den Berufen Zweiradmonteur*innen, Zweiradmechaniker*innen und im Bereich Einzelhandel. Neben den neuen Radstationen im Kreisgebiet gibt es nun insgesamt sechs angeschlossen Radparkhäuser (Bergkamen, Holzwickede, Kamen-Mitte/-Methler, Schwerte-Ergste, Werne-Stadthaus). Und das Netz wächst weiter: Nicht nur die Stadt Selm plant am Bahnhof Bork noch ein Radparkhaus, auch die Stadt Fröndenberg entwickelt mit der Unterstützung des Radstations-Temas die Planung für ein Radparkhaus am Bahnhof. Weitere Mobilstationen entstehen in diesem und im kommenden Jahr in Unna (Königsborn, Lünern), in Bönen (Nordbögge) und in Lünen (Brambauer, Alstedde).

Die DasDies Service GmbH zählt mittlerweile 27.000 registrierte Stammkund*innen und bietet insgesamt 1900 überwachte Fahrradparkplätze an. 22.000  Service-Kunden nutzten im Jahr 2021 die Reparatur- und Wartungsangebote. Das sind bald doppelt so viele wie im Pandemie-Jahr 2020. Kreisweit verfügt der Mietrad-Verleih über eine Flotte von 80 Pedelecs und 30 Tourenrädern.

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Die Radstationen der DasDies Service GmbH in Schwerte und Unna öffnen ab 12. Juni 2021 auch samstags von 9:00 bis 14:00 Uhr. „Wir entsprechen damit dem Wunsch vieler Kund*innen und der beiden Städte“, sagt Stefan Rose, Betriebsleiter der Radstationen. Das Pilotprojekt läuft in der Sommersaison bis 30. Oktober. Wenn die Nachfrage auch den Zusatzaufwand deckt, soll die saisonale Erweiterung der Öffnungszeiten auch in den anderen sieben Radstationen eingeführt werden.

Damit können die Kund*innen in Unna und Schwerte auch in der Saison den Komplett-Service in Anspruch nehmen, den die Radstationen ganzjährig montags bis freitags von 9:00 bis 18:00 Uhr durch ihr geschultes Personal bieten: Reparaturen, Ersatzteilverkauf, Mietradverleih und Information über Standort und radtouristische Angebote in Stadt und Kreis.

Gerade der Mietradservice sei mit den inzwischen endlich sommerlichen Temperaturen rege gefragt, berichtet Stefan Rose. 80 neue E-Bikes stehen in den Stationen zur Ausleihe bereit. Ob Räder zum Wunschtermin verfügbar sind, können alle Interessent*innen online prüfen: Unter www.radstation.ruhr steht ein Reservierungskalender zur Verfügung.

Neu im Verleih neben E-Bikes und Tourenrädern sind in der Radstation Werne zwei hochwertige Mountainbikes. „So können unsere Kund*innen praktisch erfahren, welches Radmodell für ihre Ansprüche passt“, sagt Rose. Wer jetzt aufsatteln will: Die Radstationen in Bönen, Kamen, Lünen, Schwerte, Unna und Werne haben zudem eine große Auswahl an generalüberholten Gebrauchträdern im Angebot. Information gibt es dazu online unter shop.radstation.ruhr.

Parken können alle registrierten Kund*innen natürlich weiterhin jeden Tag 24 Stunden mit Chip und bald Smartphone in den acht Radstationen und sechs Radparkhäusern im Kreis Unna. Information über Standorte und Ansprechpartner gibt es unter www.die-radstationen.de.

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Die Aktion Mensch hat die Radstationen der DasDies Service GmbH im Rahmen der Corona-Soforthilfe mit 20.000 Euro unterstützt - Anlass für ein ZDF-Filmteam um den bekannten Moderator Rudi Cerne, einen kurzen Film über das Radstationen-Team zu drehen.

Der Beitrag lief am gestrigen Sonntag, 16. Mai, im Zweiten Deutschen Fernsehen in der rund zweiminütigen Sendung "Gewinner". Die Sendereihe präsentiert regelmäßig die Gewinner*innen der Lotterie und zeigt, welche Projekte gefördert werden.

Zum ZDF-Beitrag mit Rudi Cerne in der Sendung "Gewinner"

Zum ZDF-Beitrag mit Rudi Cerne plus Gebärdendolmetscher

Zum DasDies-Clip auf der Aktion-Mensch-Projektseite "Inklusiver Service rund ums Rad"

Die Aktion Mensch schreibt dort hierzu:

"Fahrräder sicher parken, ausleihen und reparieren lassen: Die Mitarbeiter*innen der Radstationen des Integrationsunternehmens DasDies in Kamen bieten Dienstleistungen rund ums Zweirad an. An den Radstationen in Bönen, Kamen, Lünen, Schwerte, Unna und Werne sorgen inklusive Teams für einen Rundum-Service für alle Fahrradfahrer*innen.

Die DasDies Service GmbH ist ein gemeinnütziges Unternehmen im Kreis Unna. Seit mehr als 15 Jahren setzt sich die Tochtergesellschaft der AWO dafür ein, Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu schaffen. Mit den Radstationen an Bahnhöfen und an zentralen Stellen in den Städten der Region ist es gelungen, sich als professionelles inklusives Dienstleistungsunternehmen zu etablieren. An den verschiedenen Standorten bringen sich ganz unterschiedliche Menschen mit ihren Stärken und Kompetenzen ein.

Wegen der Corona-Pandemie muss das Inklusionsunternehmen Einkommenseinbrüche bewältigen, da viele Pendler, die die Radstationen sonst täglich nutzen, ins Homeoffice gewechselt sind. Zahlreiche Mitarbeiter*innen der Radstationen zählen zudem zur Risikogruppe und müssen besonders geschützt werden. Die DasDies Service GmbH verstärkte deshalb den Arbeitsschutz durch Hygienekonzepte, Schulung der Mitarbeiter*innen und die Ausstattung der Arbeitsplätze mit Schutz-Vorrichtungen wie Plexiglastrennung."

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2021 05 16 Screenshot Aktion Mensch Gewinner Cerne DasDies Radstationen

Rudi Cerne

 

2021 05 16 Screenshot Aktion Mensch Gewinner Duo DasDies Radstationen

 

2021 05 16 Screenshot Aktion Mensch Gewinner Rehbein