Schulung Radstationen

Das 30köpfige Team der Radstationen im Kreis Unna trainiert schon für die nächste Saison: Einen Tag lang werteten die Radspezialisten die Erfahrungen aus diesem Jahr aus, steckten sich Ziele für 2023 und übten gemeinsam. Was noch am Service, Kundeninformation und technischen Feinheiten zu verbessern wäre, war Thema am 25. November im Schulungsraum der DasDies Service GmbH.


Mit ganz viel Kraft und Engagement haben die Radstations-Mitarbeiter*innen die Corona-Krise, Krankheitsausfälle, Kostensteigerungen und Lieferschwierigkeiten bewältigt. Dafür dankten DasDies-Geschäftsführer Maciej Kozlowski und Betriebsleiter Stefan Rose. Die Zahl der Kund*innen in den jetzt acht Radstationen des Kreises und acht angeschlossenen Radparkhäusern stieg auf rund 33.000, der Reparatur- und Wartungsservice an den Verkehrsknoten war von 24.000 Kund*innen gefragt.
Hier noch besser zu werden, bei Anfragen und Aufträgen immer präzise Angebote und Termine nennen zu können, das vereinbarte das Team. „In der Regel können wir selbst aufwendige Reparaturen innerhalb von zwei Tagen erledigen“, sagen die Radstationsleiter. Der private Fahrradhandel vergebe Termine mit Wochenvorlauf. Die kleinen Wartungen, etwa ein neuer Schlauch oder neue Bremsbeläge seien meist innerhalb eines Tages zu erledigen. Das schätzen vor allem die über 4.000 Parkkund*innen, von denen ein wachsender Teil ganzjährig mit dem Rad als Hauptverkehrsmittel unterwegs sind. Die können mit einer Auftragstüte oder auch online ihre Reparatur- und Wartungswünsche auch außerhalb der personell besetzten Servicezeiten in den Stationen aufgeben.
Noch zu wenig bekannt: Eine Flotte von 87 modernen E-Bikes bieten die Radstationen zur Vermietung an. Die Stunde mit den flotten Flitzern kostet nur 1,50 Euro. Für alle, die abends nicht auf Bus und Bahn warten wollen, gibt es auch den Homerun für nur 5,00 Euro: Ab 17 Uhr das E-Bike abholen und erst am nächsten Morgen bis 10 Uhr zurückbringen. Reservieren können alle Interessierten ihr E-Bike unter shop.radstation.ruhr.
Den technischen Neuerungen stellen sich die Radstationen mit kontinuierlicher Fortbildung: Das Diagnosetool für die nächste Bosch-Motoren-Generation ist bereits im Einsatz. Alle Mitarbeiter*innen sind nicht nur für die Wartung an den Hightech-E-Bikes zertifiziert, sondern auch für modernste Schaltungen oder Lichtanlagen sowie Scheibenbremsen. Einfach mal reinschauen, so laden die Radstationen ein. Die Adressen und Ansprechpartner*innen finden alle Interessierten unter www.die-radstationen.de.

Die AWO und ihre DasDies-Radstationen mobilisieren Geflüchtete aus der Ukraine: Über 30 Spenden-Räder hat der Arbeitskreis humanitäre Hilfe der AWO für Geflüchtete gesammelt. Nach einem Check durch den Leiter der AWO-DasDies-Radstationen, Stefan Rose, konnten jetzt Michael Jäger und Jürgen Senne vom Arbeitskreis direkt die ersten Fahrräder an Ukrainerinnen und Ukrainer übergeben. Peter Resler, Sprecher des Arbeitskreises: "Wir danken allen Spenderinnen und Spendern!" Was jetzt noch fehlt: Kinderfahrräder. Spenderinnen und Spender können Kinderräder im Sozialkaufhaus der DasDies, der Stöberei in 59174 Kamen, Unnaer Str.39 (Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa 10-15 Uhr geöffnet) abgeben. Oder sich an den Arbeitskreis Humanitäre Hilfe der AWO wenden unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Die Räder werden dann abgeholt oder nach Rücksprache direkt vermittelt.

Spendenrad Check1

Spendenrad Check2

Kreis Unna / Fröndenberg. „Verrückte muss es geben“, sagt Wolfram Kuschke, Vorsitzender im AWO-Unterbezirk Ruhr-Lippe-Ems, während er sich im fast fertigen Rennradmuseum Fröndenberg umschaut. Und das klingt weniger despektierlich als vielmehr anerkennend. Bernd Kern, Vorsitzender des Trägervereins und Besitzer des Museumsgebäudes, und der Ex-Profisportler und Rennsport-Fachmann Hans Kuhn sind besessen von ihrer Leidenschaft für den Radrennsport.

Das deutschlandweit einzige Rennradmuseum würde es ohne ihre unermüdlichen und zähen Anstrengungen nicht geben. Beide sind sichtlich begeistert darüber, dass Maciej Kozlowski, Geschäftsführer der DasDies Service GmbH bei der AWO RLE und zuständig für die Radstationen im Kreisgebiet, und Wolfram Kuschke dem Museum auf unbestimmte Zeit ein Hochrad und ein hölzernes Laufrad (Draisine) überlassen. Tatsächlich wurden mit beiden Geräten einst Rennen gefahren: „Auch wenn man es sich vielleicht schlecht vorstellen kann: Mit dem Hochrad kann man erstaunliche Geschwindigkeiten erreichen“, erklärt Kuhn den beiden AWO-Vertretern. Im Rennradmuseum befinden sich die beiden Schätzchen in guter Gesellschaft.

Die Schau „120 Jahre Radsportgeschichte und Radsport in Fröndenberg und im Ruhrtal“ wird bestückt aus dem 200 Rennräder umfassenden Fundus von Sammler Andreas Grünewald, der froh ist, dass der Schatz nun präsentiert werden kann. Hans Kuhn hätte eine Kurve der Dortmunder Rennbahn bekommen können: „Leider haben wir sie nicht durch die Tür bekommen. Dafür hätten wir Fenster ausbauen müssen.“ Nun gibt es einen Rennbahnnachbau mit einem Riesenfoto aus einem der Sechs-Tage-Rennen im Hintergrund. Erstaunt hebt Wolfram Kuschke eines der Exponate an, um festzustellen, dass Rennräder vor rund 100 Jahren mit zehn Kilogramm Gewicht nicht wesentlich schwerer sind als heute. Allerdings kommt es auf die Details an – und die kann niemand so spannend und anschaulich schildern wie Hansi Kuhn und Bernd Kern, die natürlich auch die Geschichten der Fahrradbauer wie etwa die des regional bekannten Hugo Rickert kennen. So erfährt man unter anderem, dass den Sportlern bei der Tour de France erst 1937 die Nutzung von Gangschaltungen erlaubt wurde. Und die hatten im Zweifel nur drei Gänge.

Lieblingsräder prominenter Rennfahrer sind ebenso zu finden wie Modelle, die noch auf Holzfelgen durch die Gegend rollten. Das älteste Exponat ist ein Modell Campasso Torino aus dem Jahr 1899. Wolfram Kuschke und Maciej Kozlowski sind sich schnell einig, dass die AWO RLE und die Radstationen die Aktivitäten des Museums künftig weiter begleiten und unterstützen wird. Kuschke, will zudem im Rahmen seiner Tätigkeit für das Kuratorium der NRW-Stiftung klären, ob weitere Förderungen möglich sind.

Eröffnet werden soll das Museum am 22. August. Finanzielle Unterstützung erfährt es unter anderem durch das Leader-Förderprojekt der EU. Dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr soll es öffnen, bevor es schließlich am 15. Oktober für eine Pause seine Pforten schließt.

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